Einführung

Mit traditionellem Kalkputz verarbeitete Innenräume schaffen eine gesunde Wohnumgebung. Der Kalkputz, ein bereits seit langem geschätzter Baustoff, wird sowohl im Innen- als auch im Außenbereich verwendet. Wegen seiner hoch alkalisch wirkenden Reaktion ist der Kalk auch in nassen Räumen gut anwendbar (resistent gegen Schimmel und Einwirkungen von Feuchtigkeit). Mit Kalkputz können Wände überall verarbeitet werden: alte Blockbohlenhäuser, moderne Neubauten, Wohnungen in Wohnblöcken, Kellerräume usw.

Produkteigenschaften des Kalkputzes

  • Wegen seiner Geruchlosigkeit und dem hohen PH-Wert (ca. 13) sehr gut für Allergiker geeignet, denn er wirkt hemmend gegen Bakterien und Schimmelpilze.

  • Der Kalkputz ist durch eine gute Dampfdurchlässigkeit gekennzeichnet und somit ein sog. „atmendes“ Material, dass die Raumfeuchtigkeit in einem guten Gleichgewicht hält.

  • Nach der American Society for Testing and Materials ist der Kalk frei von abscheidenden organischen Verbindungen (Methan, Aldehyden, Ketonen usw.)

  • Der Kalkputz besitzt antistatische Eigenschaften. Somit bleiben die Wände staubfrei und verhindern, dass Staubpartikel in die Luft aufsteigen und in unseren Körper gelangen.

  • Der Kalk verblaßt nicht und sieht somit auch nach Jahren genauso frisch aus wie am ersten Tag. Somit sparen Sie Renovierungskosten.

  • Der Kalk ist frost- und wasserbeständig und somit auch gut im Außenbereich anwendbar. Diese Eigenschaft ist jedoch nur bei einer normgerechten Endverarbeitung gegeben!

Der Kalkputz ist auf unterschiedlichen Untergründen anwendbar

  • Schilfplatte

  • Holz (mit Schilfmatte oder Schilfplatte verkleidet)

  • Stein

  • Beton

  • Leichtbeton

  • Leichtbaublöcke

  • Luftporenbeton

  • Ziegel

Das Verputzen

Bei der Verarbeitung werden mindestens drei Putzschichten empfohlen, wobei jede Putzschicht nicht mehr als 8 mm stark sein sollte. Zu dick aufgetragene Putzschichten sind neben der zu schnellen Aushärtung die häufigste Ursache für unerwünschte Rissbildungen. Im Innenbereich sollten alle Kalkputzschichten zusammen eine Stärke von 2,5 cm aufweisen, im Außenbereich dagegen 4 bis 8 cm. Vor Beginn der Verputzarbeiten sollte erstens darauf geachtet werden, dass die durchschnittliche Umgebungstemperatur (Tag und Nacht) mehr als +5 °C betragen muss und zweitens, dass eine 10 mm dicke Putzschicht, je nach den Wetterverhältnissen, ungefähr einen Monat Zeit für die Karbonisierung in Anspruch nimmt und somit sollten Außenarbeiten (je nach Jahr) spätestens bis Ende August/Anfang September abgeschlossen werden, damit die Fläche vor den Frosteinwirkungen aushärten kann. Arbeiten, die bei einer niedrigeren Umgebungstemperatur als +5 °C ausgeführt werden, sind von minderer Qualität und die Putzschicht bröckelt ab. Der bei Innen- und Außenarbeiten verwendete traditionelle Kalkputz wird aus einer qualitativ hochwertigen Kalkpaste und Bausand hergestellt. Die Kalkpaste sollte dabei mindestens 6 Monate vorher gelagert worden sein. Heute sind auch gute einheimische Kalkpasten auf dem Markt erhältlich. Kalkputze, die dagegen aus gelöschtem Kalkpulver hergestellt werden, führen weder in der Optik noch in der Verarbeitungsqualität zu vergleichbaren Ergebnissen. Deshalb empfehlen und verwenden wir auch selbst bei der Herstellung von Kalkputzen ausschließlich Kalkpaste!

Die Endverarbeitung

Das Endergebnis kann durch Anwendung von verschiedenen Verarbeitungsverfahren sowie Materialien variiert werden. Dadurch erhalten die Innenräume ihr einzigartiges Aussehen. Bei der Auswahl von Verarbeitungsmethoden und Materialien stützen wir uns auf den Kundenwunsch. Durch die Endverarbeitung kann die Kalkputzschicht als wasserabweisend gestaltet werden, sodass der Kalkputz auch in solchen Räumen verwendet werden kann, in denen die Wände mit Wasser in Kontakt kommen.

Kalkputz darf nicht mit folgenden Baustoffen überdeckt werden:

  • Latex-, Öl-, Alkyd- und Polymerfarben

  • Polymerputze

  • Zementputze

Alle folgend aufgeführten Begriffserläuterungen stammen aus der Estnischen Norm EVS 763-1: 2000.

  • Kalk, ein Material zusammengesetzt aus verschiedenen physikalischen sowie chemischen Verbindungen, die Calcium- und/oder Magnesiumoxid (CaO und MgO) und/oder -Hydroxid (Ca(OH)2 und Mg(OH)2) beinhalten.

  • Baukalk, in Baukonstruktionen und in Bauprozessen angewendeter Kalk.

  • Luftkalk, hauptsächlich aus Calciumoxid oder -Hydroxid zusammengesetzter Kalk, der durch eine Reaktion mit dem in der Luft enthaltenen Kohlendioxid eine lange Aushärtungszeit aufweist, der unter Wasser grundsätzlich nicht aushärtet und entweder als gelöschter oder ungelöschter Kalk vorzufinden ist.

  • Ätzkalk; ungelöschter Kalk, eine Art von Luftkalk, der hauptsächlich aus bei der Verbrennung von Kalkstein und/oder Dolomit entstehenden Calcium- oder Magnesiumoxid zusammengesetzt ist und in verschiedenen Korngrößen, angefangen von größeren Blöcken bis hin zu gemahlenem Pulver Verwendung findet.

  • Gelöschter Kalk, eine Art Luftkalk, der durch die Löschung von ungelöschten Kalken nach einem vorgegebenen Verfahren gewonnen wird. Gelöschte Kalke werden in Pulver-, Brei- oder Milchform gewonnen.

  • Natürlicher hydraulischer Kalk, eine Art von Kalk, der durch die Verbrennung von Kalkstein mit einem höheren oder niedrigeren Lehm- sowie Silikongehalt (bei einer Temperatur von unter 1250 °C) und durch anschließende Löschung in Pulverform gewonnen wird. Alle hydraulischen Naturkalke verfügen über die Eigenschaft einer anteiligen Aushärtung im Wasser. Zudem erfolgt die Aushärtung unter Mitwirkung des in der Atmosphäre befindenden CO2. Sonderprodukte können bis zur 20% Puzzolane oder hydraulische Materialen beinhalten.

  • Hydraulischer Kalk, eine aus geeigneten Ausgangsstoffen zusammengesetzte Kalkmischung, die hauptsächlich Calciumhydroxide, Calciumsilikate und Calciumaluminate beinhaltet. Ist in der Lage teilweise im Wasser auszuhärten. Zudem erfolgt die Aushärtung unter Mitwirkung des in der Atmosphäre befindenden CO2.

 

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